Tuxedo - Smoking - Dinner Jacket - Etikette
Vesper Lynd hat es in Casino Royal auf den Punkt gebracht:
"There are dinner jackets and dinner jackets; this is the latter. And i need you looking like a man who belongs at that table."
"Es gibt Dinnerjackets und Dinnerjackets; dies ist letzteres. Und Sie müssen wie ein Mann aussehen, der an diesen Tisch gehört."
(Vesper Lynd, Casino Royale)

Spätestens beim Dresscode Black Tie auf Ihrer nächsten Einladung werden Sie sich mit dem Smoking Dresscode beschäftigen müssen. Als Wedding Planner und Trauredner für freie Zeremonie, stehe ich gerne zur Verfügung für Tipps und Tricks.
In diesem Blogbeitrag möchte ich Euch die Grundlagen eines Tuxedo, oder Smoking wie er im deutschsprachigen Raum - wie auch in Frankreich und Italien - genannt wird näher bringen. Unsere britischen Nachbarn verwenden die Bezeichnung - Dinner Jacket.
Von den Grundelementen bis fundiertem Hintergrundwissen erhalten Sie einen ausführlichen Einblick in das Thema:
Smoking-Dinner Jacket-Tuxedo

Was bedeutet der Dress Code: Black Tie?
Im Grunde ist Black Tie eine Kleiderordnung, die für Männer aus dem traditionellen Smoking und den dazugehörigen Kleidungsstücken besteht: einem schwarzen Smoking und einer passenden Hose, einer optionalen schwarzen formellen Weste oder einem schwarzen Kummerbund, einem weißen formellen Hemd, einer schwarzen Fliege oder alternativ einer schwarzen langen Krawatte, schwarzen Socken und schwarzen formellen Schuhen. Bei warmem Wetter kann auch ein weißer Smoking getragen werden, und der Kummerbund ist die bevorzugte Taillenbedeckung.
Wieso nennt man es Tuxedo, Smoking oder auch Dinner Jacket?
USA: Sein US-Debüt feierte der Smoking in der exklusiven Enklave Tuxedo Park in New York, woher er auch seinen amerikanischen Spitznamen hat.
Deutschland, Italien und Frankreich: Eigentlich verrät der Name ja schon alles: Smoking ist das englische Wort
für Rauchen – und genau dafür war der Smoking einst gedacht.
Die Raucher (Smoker) zogen ihn über, wenn sie in den Rauchsalon gingen, zu dem die Damen keinen Zutritt hatten. Wenn sie herauskamen, legten sie den Smoking wieder ab, um die Damen nicht mit dem Geruch zu belästigen.
UK: Das Dinner Jacket zog man statt der Frackjacke an, wenn man sich nach dem Dinner zum Rauchen ins Raucherzimmer begab, um dort einen Digestif zu trinken oder Karten zu spielen. Da der Rauchgeruch als den Damen unzumutbar empfunden wurde, war ein Wechsel zumindest der Jacke unabdingbar.

Eine kurze Geschichte über die Entstehung des Smokings
In der Tat ist die Geschichte des Smokings selbst etwas überraschend. Der erste Smoking, der von Henry Poole für den Prinzen von Wales (der spätere König Edward VII.) entworfen wurde, war eigentlich gar keine formelle Kleidung, sondern für zwanglosere Abendessen gedacht. Zu dieser Zeit - Mitte der 1860er Jahre - bedeutete formelle Abendgarderobe eine weiße Krawatte, eine weiße Weste und einen Frack. Im Gegensatz dazu war Pooles Anzug die erste schwanzlose Abendgarderobe überhaupt: Er schneiderte für den Prinzen einen blauen Seidenraucheranzug mit passender Hose. Der Anzug wurde gar nicht als Smoking, sondern als Smokingjacke bezeichnet. Erst 1885, nachdem Poole gestorben war und ein Amerikaner, James Brown Potter, den Prinzen von Wales bei einem Besuch im Vereinigten Königreich in seinem Smoking gesehen hatte, erlangte der Smoking große Popularität. Potter, der in der wohlhabenden Enklave Tuxedo Park im Hudson Valley lebte, brachte das Outfit mit nach Hause. Der Kaffeehausbesitzer, der bekanntlich mit der Prominenten Cora Urquhart Brown-Potter verheiratet war, trug ihn 1886 auf dem Herbstball des Tuxedo Club und gab dem Kleidungsstück seinen nunmehr offiziellen Namen. Etwa zur gleichen Zeit schnitt eine Gruppe wohlhabender Männer die Schwänze ihrer Jacken (Fraks) ab und begann, den verkürzten Stil zu formellen Anlässen zu tragen. Als eine Gruppe von Männern in Smokings zum Dress Circle in der Metropolitan Opera zugelassen wurde, waren die Zeichen klar: Der einst legere Smoking war nun für formelle Anlässe geeignet.
Als gelernter Herrenmassschneider erfreue ich mich stets an perfekt sitzenden Kleidungsstücken.
Wir verschaffen uns einen Überblick
Beginnen wir unseren Überblick über die Grundlagen eines Black Tie Events, indem wir das "Was", "Wann", "Wer", "Wo" und "Warum" der Kleiderordnung festlegen.
Das erste der "fünf W", welches beantwortet werden sollte, ist logischerweise die Frage, Was genau Black Tie bedeutet. Die wahre Definition liegt wie so oft, wenn es um Stil geht, in den Details der Kleiderordnung. Trotz der Vielfalt der Experten und der jahrhundertelangen Entwicklung des Black Tie Dresscodes sind die kumulierten Details weitgehend identisch, was den Irrglauben ausräumt, es handle sich lediglich um eine Frage der persönlichen Meinung.
Das Dinner Jacket
Stoff: Schwarze Schurwolle ist die Norm, Mitternachtsblau darf es jedoch auch sein.
Silhoutte: Je nach persönlicher Präferenz kann Mann einen Einreiher oder Zweireiher tragen.
Revers: Spitzrevers oder auch steigendes Revers
Schalrevers
Revers
Material: Satin Besatz
Grosgrain Besatz
Schlitze: Ohne Schlitz ist die formellste Variante, Seitenschlitze sind akzeptabel
Schliessung: bei einreihigen Modellen ist ein Knopf üblich
Taschen: achten Sie darauf, dass keine Klappen aufgesetzt sind
Die Hose
- gleiches Material wie die Jacke
- einfache Borte entlang der Außennähte, passend zu den Reversbesätzen
- Schnitt für Hosenträger (lassen Sie sich Knöpfe einnähen für die Befestigung der Hosenträger)
- kein Hosenaufschlag

Die Taillenbedeckung, auch Kummerbund genannt
Die optionale Taillenbedeckung ist traditionell ein schwarzer Kummerbund aus Seide, der unbedingt zum Reversmaterial passen muss.
Bei einreihigen Modellen empfiehlt sich ein Kummerbund, damit das Weiß des Hemdes nicht sichtbar ist und damit das ganze Outfit einen eleganteren touch erhält.
Bei einem zweireihigen Modell wird er nicht getragen.

Das Hemd
- weißer Stoff mit Frack-Kragen oder auch Smoking-Kragen genannt
- die Vorderseiten können entweder plissiert oder piqué sein. Für ein piqué Hemd im Vereinigten Königreich, fragen Sie nach
einem Marcella Hemd.
- das Hemd hat traditionell Ösen für Druckknöpfe; Erkundigen Sie sich vorab ob auch Schlitzleisten zugelassen sind. Einige
Veranstalter erwarten das Hemd mit traditionellen Ösen.
- französische Manschetten sind nichts anderes als doppel Manschetten.

Die Fliege
- schwarze Seidenfliege mit Selbstbinder, passend zum Revers.
Sollten sie zu einer Krawatte tendieren, beachten sie folgende Regel:
- schmale, schwarze Krawatte passend zum Reversmaterial. Bitte orientieren Sie sich beim Knoten an einem Windsor-Knoten oder einem halben Windsor-Knoten. Traditionalisten lehnen eine Krawatte jedoch ab, daher informieren Sie sich genau vor dem Event.
Sie wissen nicht wir man eine Fliege selbst bindet? You Tube Videos helfen dabei,
und dann üben, üben und nochmals üben.

Die Schuhe
- Lack- oder hochglanzpolierte Leder-Oxfords (am beliebtesten)
- Loafer aus Lackleder oder hochglanzpoliertem Leder (am traditionellsten)
Die Socken
- schwarze Seiden- oder Feinstoffsocken und bitte tragen Sie Kniesocken
Accessoires
- harmonierende schwarze, goldene oder perlmuttfarbene Studs (Zierknöpfe fürs Hemd) und
- Hosenträger aus schwarzer oder weißer Seide
- optional weißes Seiden- oder Leinentaschentuch als Einstecktuch
Oberbekleidung: Am gebräuchlichsten ist der Chesterfield-Mantel, aber auch jeder andere dunkle, elegante Mantel ist akzeptabel; Regenmäntel (Trenchcoats) sind nicht angemessen
Abendschal aus weißer Seide mit Quasten
Variante für warmes Wetter
Das folgende Outfit ist als Ersatz für ein "Black Tie" Event, das ganze Jahr über in tropischen Klimazonen und im Sommer in Nordamerika akzeptabel:

1. Jackett
- weiß oder vorzugsweise elfenbeinfarben
alle anderen Details wie beim klassischen "Black Tie" Event.
2. Hose
schwarz
alle anderen Details wie bei der Standard-Garderobenhose
3. Taillenbedeckung
schwarzer Kummerbund
4. Hemd
wie beim Standardhemd zum "Black Tie" Event
5. Halsschmuck
wie bei der Standard-Variante
6. Schuhwerk
die gleichen Regeln wie zum "Black Tie" Event.
7. Accessoires
wahlweise farbiges Seiden- oder Leinentaschentuch als
Einstecktuch, alle anderen Details wie bei den Standard-Accessoires für den Smoking

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